Der Sommerflieder, auch Schmetterlingsflieder oder Schmetterlingsstrauch genannt, ist in deutschen Gärten sehr beliebt. Diese farbenfrohen Blütensträucher locken nämlich die Schmetterlinge mit ihrem Nektar an. Wir erklären Ihnen, wie man den Sommerflieder richtig schneidet und welche Schnittfehler zu vermeiden sind.

Unzählige Herzen von Hobbygärtnern hat der einstmals exotische Sommerflieder (Buddleja davidii) bereits erobert. Sein Erfolg beruht auf der Fülle an Blüten, die Schmetterlinge in Heerscharen anziehen. Damit der Strauch jedes Jahr von Neuem reich blüht, wird ab und an ein Rückschnitt fällig. Zwar ist dieser nicht zwingend erforderlich, doch kann er blühfaule Exemplare zu neuen Anstrengungen anspornen. Zudem wachsen Schmetterlingssträucher sehr üppig. Um sie kleiner zu halten, wird ein regelmäßiger Rückschnitt deshalb unabdingbar. Gerade bei verkahlten Sommerfliedern bewirkt ein Verjüngungsschnitt wahre Wunder.
Da Schmetterlingssträucher ein starkes Ausbreitungsbedürfnis haben, ist es auch durchaus sinnvoll, Verblühtes beizeiten zu entfernen.
Wann wird der Sommerflieder geschnitten?
- Im späten Winter oder frühen Frühjahr: Verjüngungsschnitt
Schneiden Sie Ihren Sommerflieder im späten Winter beziehungsweise frühen Frühjahr. Zu diesem Zeitpunkt steht der Flieder nicht im Saft und es nisten auch keine Vögel oder andere Lebewesen im Geäst. Optimal ist ein Schnitt im Februar an einem frostfreien Tag. Im Spätwinter können Sie Ihren Sommerflieder auch radikal verjüngen und auf Stock setzen.
- Im Herbst: eventuell einkürzen
Auch im Herbst nach der Blüte können Sie Ihren Schmetterlingsflieder beschneiden. Dabei sollten Sie allerdings nicht so radikal vorgehen wie beim Winterschnitt. So sollten Sie höchstens kleine Eingriffe vornehmen, etwa wenn der Strauch etwas eingekürzt werden muss.
- Im Spätsommer und Herbst: verwelkte Blüten entfernen
Wichtig ist das Entfernen von verwelkten Blüten im Spätsommer und Herbst. Der Blütezeitpunkt des Gewächses liegt zwischen Juli und September. Schmetterlingssträucher produzieren Unmengen an Samen – versäumen Sie es, die vertrockneten Blüten wegzuschneiden, so haben Sie den Flieder bald überall.

Anleitung, um den Sommerflieder richtig zu schneiden
Schmetterlingssträucher sind sehr schnellwüchsig und äußerst schnittverträglich. Bei einem Rückschnitt können Sie also nicht viel falsch machen. Selbst wenn Sie einmal radikaler vorgehen möchten, müssen Sie nicht auf die Blüten in dem Jahr verzichten. Diese erscheinen ohnehin nur an den einjährigen Trieben, die sich erst nach dem Schnitt entwickeln.
- Verjüngung: Sommerflieder kann bedenkenlos radikal zurückgeschnitten werden – und das sogar jährlich. Lassen Sie in etwa die letzten 20 bis 30 Zentimeter der Pflanze stehen und schneiden Sie immer knapp oberhalb einer Knospe beziehungsweise einer Blattachsel. Verwenden Sie dazu unbedingt scharfes und sauberes Werkzeug, damit keine Eintrittspforte für Pathogene entstehen und die Wunden schnell heilen können. Damit das Wasser nicht auf der Schnittkante stehen bleibt, sollten Sie immer in einem schrägen Winkel abschneiden.
- Verwelkte Blüten abschneiden: Sind die Blüten erst einmal verblüht, lohnt es sich, die Blütenstände zu entfernen, bevor sich Samen ausbilden. Andernfalls kann es passieren, dass sich der Schmetterlingsstrauch rasch im Garten und ringsherum ausbreitet. Die jungen Sämlinge sind zwar auch schnell wieder entfernt, aber man kann sich diese Arbeit auch sparen. Schneiden Sie die verwelkten Blütenstände einfach bis zur nächsten Blattachsel zurück. Haben Sie das Verblühte rechtzeitig entfernt, können Sie es unbesorgt in den Kompost geben. Sind allerdings bereits Samenanlagen vorhanden, sollten Sie zur Entsorgung besser den Hausmüll wählen.
Der Schmetterlingsstrauch oder Sommerflieder gilt aufgrund seiner ambitionierten Ausbreitungstendenz in Europa als invasiv. Die exotische Pflanze hält sich nicht an Gartenzäune, sondern dringt in die Landschaft vor und verdrängt dabei einheimische Arten. Doch verdammen sollte man den Strauch trotzdem nicht. Der Name „Schmetterlingsstrauch“ wurde der Pflanze zuteil, weil sie für Schmetterlinge und Hummeln durch die lange Blütezeit und den Blütenreichtum eine wertvolle Nahrungspflanze darstellt. Schmetterlingssträuche haben also definitiv einen Mehrwert für die Insekten. Dennoch ist es ratsam, beispielsweise durch das Abschneiden der verwelkten Blüten eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern. Zwar gibt es auch sterile Sorten, doch diese sind auch für Insekten wertlos.

Natürlich existieren noch zahlreiche weitere Futterpflanzen für Insekten. Möchten Sie den geflügelten Bestäubern etwas Gutes tun, dann finden Sie hier eine Auswahl an insektenfreundlichen Pflanzen. Sie können aber auch auf insektenfreundliche Saatgutmischungen wie den Plantura Schmetterlingstreff zurückgreifen. Dieser bietet Schmetterlingen und Raupen ein reichhaltiges Nahrungsangebot.

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