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Kaffeepflanze: Pflanzen, Standort & Blüte der Coffea

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Träumen auch Sie von Ihrem selbst angebauten Kaffee aus den eigenen vier Wänden? Das ist mit der eigenen Kaffeepflanze zwar nicht ganz leicht, aber möglich.

Kaffeebaum
Die Kaffeepflanze hat glänzend grüne Blätter mit leicht gewelltem Rand [Foto: Sharaf Maksumov/ Shutterstock.com]

Kaffee wächst zwar eigentlich in den Tropen, doch auch bei uns kann die Pflanze gedeihen. Mit den richtigen Standortbedingungen und einer angemessenen Pflege ist es sogar möglich, Kaffeekirschen zu ernten und die Bohnen zu gewinnen. Hier zeigen wir, wie ein passender Standort aussieht und was man bei der Pflanzung beachten sollte.

Kaffeepflanze: Blüte, Herkunft und Eigenschaften

Die Kaffeepflanze (Coffea) ist nicht nur etwas für Kaffeeliebhaber, denn sie kann schon allein mit ihren Blüten und Blättern überzeugen. Sie ist heute in fast allen tropischen und subtropischen Regionen der Erde verbreitet und gehört zur Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Dort wird Kaffee auf Plantagen angebaut, da er eine wirtschaftlich höchst bedeutsame Pflanze ist. In der Natur wächst die Kaffeepflanze zu Bäumen von bis zu 8 Metern Höhe heran. Wenn man Kaffee als Zimmerpflanze halten möchte, muss man sich allerdings mit einer Größe von maximal 2 Metern begnügen. Kaffee besitzt recht große, ovale, spitz zulaufende Blätter mit glänzender Oberfläche und gewelltem Rand. Im April und Mai kommt die Kaffeepflanze zur Blüte. Diese findet man in Büscheln angeordnet in den Blattachseln. Sie sind weiß und duften angenehm nach Jasmin. Bis eine Kaffeepflanze zum ersten Mal blüht, vergehen allerdings zwei bis vier Jahre, je nachdem, ob die Pflanze aus einem Steckling oder Samen gezogen wurde. Nach erfolgreicher Bestäubung bilden sich an dieser Stelle die Früchte, die als grüne, später rote Kaffeekirschen erkennbar sind. Bis sich die Kaffeebeeren rot bis dunkelpurpur verfärbt haben, also reif sind, dauert es bei uns ein ganzes Jahr. Unter guten klimatischen Bedingungen können die Früchte in den Anbauregionen auch schon nach neun Monaten reif sein.

Kaffeebaum-Blüten
Die weißen Blüten verströmen einen süßlichen Duft [Foto: Gaston Cerliani/ Shutterstock.com]

Ab diesem Zeitpunkt kann die Kaffeepflanze beerntet werden. In den Beeren befinden sich zwei Samen, die Kaffeebohnen. Sie sind zunächst hellbraun oder weiß und werden erst durch das spätere Rösten dunkelbraun. Die Röstung ist ein gängiger Verarbeitungsschritt, um die Kaffeesamen im Anschluss zu mahlen und zu dem bekannten Getränk aufzubrühen. Durch das enthaltene Koffein macht uns der Kaffee wach, hellt oft auch die Stimmung auf und ist deshalb zu einem beliebten Genussmittel geworden. Mit der richtigen Pflege und etwas Glück können Sie auch Ihre eigene Kaffeepflanze beernten.

Tipp: Bei dauerhafter und konstanter Belichtung trägt die Kaffeepflanze sogar ganzjährig Blüten und Früchte. In unseren Breiten wäre das allerdings nur unter enormem Energieaufwand für intensive Beleuchtung möglich.

Kaffeepflanzen-Arten und -Sorten

Von den rund 124 verschiedenen Coffea-Arten sind vor allem die Arten Coffea arabica und Coffea canephora, auch „Robusta“ genannt, wirtschaftlich bedeutend. Sie werden auch häufig als Zimmerpflanzen angeboten.

Kaffee-Anbau
Wirtschaftlich relevant sind vor allem die Arten Coffea arabica und Coffea canephora [Foto: Benedict Kraus/ Shutterstock.com]
  • Coffea arabica: Diese Art ist als Hochlandkaffee bekannt, wächst also in der Natur in höher gelegenen Regionen über 1000 Höhenmetern. Die Art ist selbstbestäubend und daher ideal geeignet, um sich an der Gewinnung eigener Kaffeebohnen zu versuchen.
  • Coffea arabica ‘Nana’: Den Zwerg-Kaffeestrauch finden Sie häufig im Handel, da er mit etwa 150 cm recht klein bleibt und kompakt wächst.
  • Coffea canephora: Eher unter dem Namen Coffea robusta bekannt ist die Art Coffea canephora. Es handelt sich um einen Tieflandkaffee, der noch etwas wärmere Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit verträgt. Bei Temperaturen über 30 °C sollte aber auch diese Art nicht stehen.
  • Coffea liberica: Auch diese Art kann als Zimmerpflanze gehalten werden, wird jedoch seltener angeboten. Die Blätter sind etwas heller als bei den beiden anderen Arten und sie hat meist ein etwas wilderes und unordentlicheres Aussehen.
Kaffee-Tasse
Die Arten unterscheiden sich eher in Geschmack und Anbauregion als im Aussehen [Foto: Carol La Rosa/ Shutterstock.com]

Kaffee pflanzen

Bei dem Genuss einer leckeren Tasse Kaffee haben Sie sich sicher auch schon mal gefragt: Kann man Kaffeepflanzen eigentlich selber ziehen? Ja, das geht. Und die Haltung ist nicht einmal besonders schwer. Sie können eine Kaffeepflanze aus Samen oder Stecklingen ziehen oder eine fertige kleine Pflanze im Handel erwerben.

Der richtige Standort für die Kaffeepflanze

Kaffee wächst eigentlich in den Hochlagen der Tropen und benötigt auch bei uns entsprechende Bedingungen. Aus diesem Grund wird die Kaffeepflanze im Topf gehalten und darf nur im Sommer nach draußen gestellt werden, wo sie einen schattigen Platz bevorzugt. Im Winter benötigt die Kaffeepflanze einen Standort in der Wohnung, der hell, warm und luftfeucht ist. Direkte Sonne verträgt sie nicht besonders gut, besser ist ein Ost- oder Westfenster mit ein paar Sonnenstunden morgens oder abends. Die Temperatur sollte ganzjährig bei etwa 20 bis 25 °C liegen und möglichst nicht schwanken. Auch im Winter darf die Temperatur nicht unter 15 °C sinken. Ebenso ist eine hohe Luftfeuchtigkeit wichtig für eine gesunde Kaffeepflanze. Diese erreichen Sie zum Beispiel durch regelmäßiges Besprühen der Blätter oder durch eine flache Schale mit Wasser und Blähton, auf die Sie den Topf der Kaffeepflanze stellen.

Kaffeepflanze in Topf
Eine Kaffeepflanze sollte an einem hellen Platz stehen, mag aber keine direkte Sonne [Foto: BodzaPictures/ Shutterstock.com]

Es ist auch möglich, eine Kaffeepflanze im Glas zu halten, wobei Sie dieses entweder fertig kaufen oder selbst anlegen können. Sie benötigen für solch einen Flaschengarten ein fest schließendes Glas, zum Beispiel ein Einmachglas, in das Sie eine Schicht Blähton zur Drainage geben. Darauf folgt eine Schicht Substrat und dann die Kaffeepflanze. Die übrige Erde decken Sie mit lebendem Moos ab. Nun wird alles gut angefeuchtet, jedoch nicht durchnässt. Verschließen Sie das Glas und stellen Sie es an einen hellen Platz ohne direkte Sonne.

Für eine Kokedama-Kaffeepflanze, also einen Kaffeebaum im Moosball, mischen Sie einen Teil Torf mit einem Teil Lehm und feuchten alles gut an, so dass sich das Gemisch formen lässt, aber nicht matschig ist. Nehmen Sie dann eine kleine Kaffeepflanze aus ihrem alten Substrat und tunken Sie den Wurzelballen in Wasser. Den Wurzelballen ummanteln Sie nun mit dem Torf-Lehm-Gemisch und drücken alles vorsichtig fest. Nun benötigen Sie eine große, trockene Moosplatte, die Sie um den Erdball drapieren und mit einem Bindfaden umwickeln, bis alles fest ist. Ein solches Kokedama ist ein echter Blickfang und kann mit Hilfe des Fadens aufgehängt werden. Für die Bewässerung wird dann einfach der Moosball von außen mit Wasser besprüht.

Kaffeepflanzen-Früchte
Mit etwas Geduld lassen sich vielleicht sogar eigene Kaffeekirschen ernten [Foto: Doikanoy/ Shutterstock.com]

Eine weitere Haltungsmöglichkeit für die Kaffeepflanze stellt die Hydrokultur dar. Dabei steht die Pflanze in Blähton und wird über einen Übertopf mit Nährlösung versorgt. Die Hydrokultur ist sehr einfach und sorgt für eine gute Luftfeuchte an der Pflanze, allerdings ist sie auch eher als umweltschädlich einzuordnen. Denn in der Hydrokultur kommen in der Regel mineralische Dünger zum Einsatz, nachhaltige organische Dünger wie etwa unsere Plantura-Dünger können nicht genutzt werden. Daher empfehlen wir die Hydrokultur generell nicht.

Tipp: Alle alternativen Methoden tragen auch dazu bei, dass automatisch die Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Kaffeepflanze erhöht wird.

Welche Erde braucht die Kaffeepflanze?

Wenn Sie die Kaffeepflanze in Erde halten wollen, benötigen Sie vor allem ein durchlässiges Substrat. Leicht sauer, nährstoffreich, mit wenig Torf und viel Humus sollte die Erde ausgestattet sein. Diese Ansprüche erfüllt zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Blumenerde, die einen hohen Anteil organischer Substanz aufweist und Wasser gut speichern kann, ohne dabei zu vernässen. Für eine noch bessere Drainage mischen Sie die Erde noch mit 30 % Blähton oder Sand.

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Tipp: Für eine konstante Bodenfeuchte sollte die Erde mit einer Mulchschicht bedeckt werden. So kann weniger Wasser aus dem Boden verdunsten. Geeignet ist beispielsweise leicht sauer wirkende Pinienrinde wie unsere Plantura Bio-Pinienrinde, die aus schadstoffarmem Anbau stammt und damit umweltfreundlicher ist als herkömmlicher Rindenmulch.

Kaffeepflanze als Zimmerpflanze

Wird die Kaffeepflanze als Zimmerpflanze gehalten, ist vor allem auf den Wasserabfluss, aber gleichzeitig auch auf eine regelmäßige Wasserzufuhr zu achten. Staunässe wird von Kaffee gar nicht vertragen und kann zur Wurzelfäule führen. Wählen Sie einen tiefen Topf, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Legen Sie eine Drainageschicht aus Steinen oder Blähton am Topfboden an, so dass keine Gefahr besteht, dass die Kaffeepflanze im Wasser steht. Auf die Drainageschicht kommt dann das Substratgemisch, in welches Sie den Kaffee einpflanzen. Um den enormen Wasserbedarf der Kaffeepflanze zu decken, sollte am besten täglich gegossen werden, damit das Substrat immer feucht, jedoch nie wassergesättigt ist.

Um auch an der Zimmerpflanze Früchte ernten zu können, müssen Sie zudem ein wenig bei der Bestäubung der Blüten helfen. Coffea arabica ist zwar selbstbestäubend, dennoch kann ein wenig Unterstützung nicht schaden. Dafür greifen Sie einfach zu einem feinen Pinsel und rotieren damit vorsichtig in jeder Blüte.

Zu guter Letzt muss natürlich für eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit gesorgt werden, die in hellen Badezimmern meist automatisch erreicht wird. Wohnzimmer hingegen sind der Kaffeepflanze oft zu trocken.

Kaffeepflanze draußen
Die Kaffeepflanze fühlt sich auch draußen wohl, wenn es warm genug ist [Foto: Art_Pictures/ Shutterstock.com]

Kann man den Kaffeebaum draußen halten?

Im Sommer können Sie den Kaffeebaum nach draußen stellen. Er benötigt einen geschützten Platz im Halbschatten, am besten unter einer größeren Pflanze, und sollte auch hier ab und zu mit Wasser besprüht werden. Falls es nachts kälter als 15 °C wird, holen Sie die Kaffeepflanze jedoch besser wieder ins Haus.

Vermehrung: Ableger, Samen und Stecklinge

Zwei Methoden kommen in Frage, um Ihre Kaffeepflanze zu vermehren. Falls Sie schon eine Pflanze besitzen, sind Stecklinge bestens geeignet. Die Vermehrung über Samen kann aus eigenen Samen oder aus gekauftem Saatgut erfolgen. Die Samen müssen allerdings frisch sein, da sich ihre Keimfähigkeit schnell verringert und nach etwa zwei Monaten ganz verschwunden ist. Auch geröstete Kaffeebohnen sind natürlich nicht mehr keimfähig.

Kaffeepflanzen-Keimlinge
Die Keimlinge sprengen irgendwann den Samen und die Keimblätter erscheinen [Foto: Surachet Wisetngamwasin/ Shutterstock.com]

Damit aus den Kaffeebohnen eine Pflanze wird, müssen die Samen zunächst für etwa 24 Stunden in Wasser eingeweicht werden. Dieses sollte eine Temperatur von etwa 25 bis 30 °C haben, Sie können dafür zum Beispiel eine Thermoskanne nutzen. Für die Aussaat füllen Sie ein Pflanzgefäß mit Anzuchterde, zum Beispiel mit unserer Plantura Bio- Kräuter- & Aussaaterde. Unsere biologische Erde besteht aus natürlichen Inhaltsstoffen und kommt ganz ohne Torf aus. Der geringe Nährstoffgehalt ist speziell auf die Keimlinge abgestimmt, die große Mengen von Nährstoffen gar nicht verwerten können und bei einem geringeren Angebot kräftigere Wurzeln ausbilden. Stecken Sie die Kaffeesamen etwa 1 cm tief in die Erde und feuchten Sie das Substrat leicht an. Stülpen Sie eine Plastiktüte darüber und stellen Sie das Gefäß bei mindestens 23 °C warm. Bis zur Keimung vergehen etwa vier Wochen. In dieser Zeit sollte die Erde immer leicht feucht gehalten und die Plastiktüte täglich gelüftet werden, damit kein Schimmel entsteht. Danach stellen Sie den Topf an einen hellen Standort, damit die Keimlinge weiterwachsen und schließlich umgetopft werden können.

Coffea-Pflanze
Jeder Keimling sollte seinen eigenen Topf bekommen, damit er genug Platz zum Wachsen hat [Foto: Various images/ Shutterstock.com]

Einen Kaffeepflanzen-Steckling schneiden Sie im Frühjahr, wenn die Wachstumsphase einsetzt. Der Steckling sollte von der Spitze des Mitteltriebes geschnitten werden, damit er weiterhin gerade nach oben wächst. Es ist wichtig, dass der Triebabschnitt noch nicht verholzt ist, keine Knospen oder Früchte aufweist und schon zwei bis drei Blätter trägt. Alle übrigen Blätter werden von dem 8 bis 20 cm langen Triebstück entfernt. Stecken Sie jeden Steckling einzeln in einen Topf mit Anzuchterde und halten Sie die Erde konstant feucht. Wählen Sie dabei einen hellen und warmen Platz mit Temperaturen von 24 bis 28 °C. Eine übergestülpte Plastiktüte erhöht die Luftfeuchtigkeit und damit die Erfolgschancen der Vermehrung – sie sollte aber regelmäßig gelüftet werden. Nach zwei bis drei Monaten müssten sich Wurzeln gebildet haben.

Kaffeepflanzen-Stecklinge
Die Triebe für Stecklinge sollten weitgehend unverholzt sein [Foto: MIA Studio/ Shutterstock.com]

Kaffeepflanze überwintern

Da Kaffeepflanzen nicht winterhart sind, dürfen sie im Winter nicht draußen stehen. Ein heller und warmer Platz bei rund 20 °C ist am besten geeignet, um die Kaffeepflanze zu überwintern. Da die Luft im Winter trocken ist, sollte außerdem auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Stellen Sie am besten Wasserschüsseln auf die Heizung in der Nähe der Kaffeepflanze oder besprühen Sie sie regelmäßig. Im Winter wird etwas weniger gegossen und nicht gedüngt, da die Kaffeepflanze zu dieser Zeit kaum wächst.

Ist die Kaffeepflanze giftig?

Für Menschen ist die Kaffeepflanze nicht giftig, sondern kann mit etwas Glück sogar zur Herstellung des eigenen Kaffees genutzt werden. Anders sieht es allerdings bei Haustieren aus. Wer zum Beispiel eine Kaffeepflanze und eine Katze sein Eigen nennt, sollte die Kaffeepflanze zur Sicherheit an einen für die Katze unerreichbaren Platz stellen. Denn werden die Kaffeekirschen in großen Mengen verzehrt, kann das enthaltene Koffein zu Erbrechen oder Durchfall bei Haustieren führen. Die Blätter enthalten hingegen nur sehr geringe Mengen des Wirkstoffs und sind unbedenklich.

Kaffeestrauch
Das Koffein in den Kaffeekirschen kann für Haustiere unbekömmlich sein [Foto: Atstock Productions/ Shutterstock.com]

Tipp: In der Natur nützt das Koffein der Kaffeepflanze, da die Keimung anderer Pflanzen in der Umgebung gehemmt und Fraßfeine vom Verzehr der Blätter und Früchte abgehalten werden.

Nun kommt es nur noch auf die richtige Pflege der Kaffeepflanze an. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Kaffeepflanze angemessen gießen, düngen und schneiden, und geben hilfreiche Tipps.

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