Farne sind für die meisten Menschen typische Waldpflanzen, die im Schatten der Bäume auf dem feuchten Boden wachsen. Viele Farnarten kann man aber auch als Zimmerpflanzen halten.

Wer einen Farn als Zimmerpflanze halten möchte, sollte zunächst die richtige Art aussuchen, denn nicht alle Farne sind Zimmerfarne. Meist eignen sich Farnarten aus den Tropen am besten. Wir stellen hier die schönsten Zimmerfarne und ihre Besonderheiten vor.
Farne als Zimmerpflanzen: Die schönsten Arten
Farne zählen zu den ältesten Pflanzen der Welt und sind nahezu auf der ganzen Erde vertreten. Insgesamt gibt es etwa 12.000 Arten von Farnen. Bei uns findet man sie an ihrem natürlichen Standort im Wald, aber auch als Zimmerpflanzen. Bei den Zimmerfarnen handelt es sich in der Regel um tropische Farne, die eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigen. Wir zeigen hier, welche Farne sich als Zimmerpflanzen eignen und was sie so besonders macht.
Nestfarn
Der tropische Nestfarn (Asplenium nidus) hat langsam wachsende, ganzrandige, glänzende Blätter und keine Blattfiedern. In der Natur wächst er epiphytisch, das heißt aufsitzend auf Bäumen, ohne direkten Kontakt zur Erde. Als Zimmerpflanze steht der Nestfarn am besten bei 18 bis 25 °C und etwas schattiger und luftfeucht. Er benötigt eine Substratmischung mit 50 % Sand. Mit den trichterförmig angeordneten Blättern nimmt der Farn in den Höhen der Bäume Wasser und Nährstoffe auf, weshalb er als Zimmerpflanze ebenfalls direkt in den Blatttrichter gegossen wird.

Tipp: Ein enger Verwandter des Nestfarns ist der Streifenfarn, Asplenium dimorphum. Er bringt meterlange gefiederte Wedel hervor und ist sehr widerstandsfähig.
Schwertfarn
Der Schwertfarn (Nephrolepis exaltata) gilt als sehr widerstandsfähig und pflegeleicht. Er besitzt gefiederte oder zusammengesetzte, grüne Blätter, die bis zu 80 cm lang werden. Diese hängen in Zimmerkultur dekorativ über den Topfrand herüber. In der Natur findet man den Farn sowohl auf dem Boden wachsend als auch als Aufsitzerpflanze in den Bäumen. Im Zimmer benötigt er einen hellen Standort ohne direkte Mittagssonne bei ganzjährigen Temperaturen von 18 bis 20 °C. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist sehr von Vorteil, weshalb sich das Badezimmer häufig anbietet. Die Erde, worin der Schwertfarn gepflanzt wird, sollte Wasser gut speichern und eine lockere Struktur aufweisen. Der Schwertfarn kann Höhen von bis zu 90 cm erreichen. Es gibt ihn in verschiedenen Sorten mit gewellten, krausen oder panaschierten Blattfiedern.

Tipp: Bewährte Sorten des Schwerfarns sind:
- ‘Teddy Junior’: Besonders starkwüchsig
- ‘Boston Zwerg’: Kleiner bleibend
- ‘Whitmannii’: Dicht gekraust belaubt, etwas empfindlicher
- ‘Bornstedt’: Ebenso dicht gekraust belaubt, ähnlich ‘Whitmannii’
Frauenhaarfarn
Ein eher kleinerer Vertreter ist der Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris), der auch Venushaar genannt wird. Die Triebe sind dünn und haarfein, meist dunkelbraun und glänzend, weshalb sie an menschliches Haar erinnern. An den Trieben sitzen abgerundete, gefächerte, zarte Fiederblättchen in Hellgrün. In der Wohnung benötigt der Frauenhaarfarn einen halbschattigen Standort bei Temperaturen von 20 bis 25 °C im Sommer. Im Winter darf es mit etwa 18 °C ein bisschen kühler sein. Eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gut durchlässige, leicht saure Erde sind für gesundes Wachstum unabdingbar. Bei guten Bedingungen können die Farnwedel eine Länge von 60 cm erreichen.

Tipp: Es gibt noch diverse weitere Arten und Sorten der Gattung Adiantum, die als Zimmerfarne genutzt werden. Adiantum reniforme etwa trägt aufrechte, lockere Wedel auf kantigen Stielen. Adiantum raddianum weist eine erstaunliche Sortenvielfalt auf und wächst dicht buschig.

Geweihfarn
Der Zweigabelige Geweihfarn (Platycerium bifurcatum) hat besonders außergewöhnliche Wedel. Sie sind grau-grün, ledrig und verzweigen sich an der Spitze, sodass sie wie ein Hirschgeweih aussehen. Die Blätter sind recht fest und wachsen aufrecht bis überhängend. Zudem werden andersartige, sogenannte Mantelblätter gebildet. Sie wachsen nah am Boden und schützen den Farn, ähnlich wie ein Mulchschicht, vor Austrocknung. Mit der Zeit verfärben sie sich braun und sterben ab, sodass Nährstoffe in die Erde zurückgeführt werden. Diese Mantel- oder Nischenblätter besitzen keine Sporen, sind also nicht für die Vermehrung bestimmt.
Als Standort für den Geweihfarn eignet sich ein halbschattiger, eher heller Platz ohne direkte Sonne. Die Temperatur sollte im Winter nicht unter 16 °C sinken, am besten sind ganzjährige Temperaturen von rund 20 °C. Als Substrat eignet sich für diesen Epiphyten eine Orchideenerde hervorragend. Geweihfarne können daneben wie Bromelien in hängenden Pflanzgefäßen oder auf Epiphytenstämmen kultiviert werden. Trockene Heizungsluft verträgt der Geweihfarn schlecht, ebenso wenig mit Wasser benetztes Laub – stellen Sie daher am besten Wasserschalen im entsprechenden Raum auf. Im Sommer muss das Substrat stets feucht sein, im Winter darf es trockener werden.

Tipp: Auch vom Geweihfarn können Sie sich unterschiedliche Vertreter nach Hause holen. Platycerium wilhelminae-reginae wächst besonders verzweigt und dekorativ.
Zwerg-Baumfarn
Da dieser Farn im Alter einen aufrechten, bis zu 1 m hohen Stamm ausbildet, erinnert der Zwerg-Baumfarn (Blechnum gibbum) oder Rippenfarn ein wenig an eine Palme. Aus dem Stamm entspringen die bis zu 1 m langen Wedel, die grün und gefiedert sind. Die Fiederblättchen sind wiederum leicht gewellt. Im Winter wird der Zwerg-Baumfarn als Zimmerpflanze bei rund 17 °C etwas kühler gehalten als im Sommer, wenn er Temperaturen von 20 bis 25 °C bevorzugt. Suchen Sie dem Zwerg-Baumfarn einen halbschattigen Platz und pflanzen Sie ihn in lockeres, leicht saures Substrat. Hierzu können Sie zum Beispiel eine Universalerde mit unserer Plantura Bio-Saure Erde mischen. Unsere saure Erde ist nicht nur für Hortensien (Hydrangea spec.) genau das Richtige, sie kann sogar zur Mischung optimaler Substrate für Farne, viele Palmen und Zauberglöckchen (Calibrachoa) genutzt werden.

Sichelfarn
Die Wedel des Sichelfarns (Cyrtomium falcatum) sind einfach gefiedert. Die einzelnen Fiederblättchen sind recht groß und am Rand gezähnt. Die glänzend-dunkelgrünen Blätter erinnern ein wenig an jene der Stechpalme (Ilex), weshalb die Pflanze auch Stechpalmen-Farn oder Ilexfarn genannt wird. Die Art bleibt mit etwa 30 cm Wuchshöhe recht klein. Der Sichelfarn verträgt ganzjährig kühle Temperaturen von rund 18 °C, kann aber im Sommer an einem halbschattigen und geschützten Platz draußen stehen. Im Winter sind niedrige Temperaturen um 10 °C für ihn kein Problem, im Sommer benötigt er regelmäßige Wassergaben. Auf zu viele Nährstoffe reagiert der Ilex-Farn empfindlich. Für den Sichelfarn eignet sich ein saures Substrat, wie beispielsweise unsere Plantura Bio-Saure Erde, mit einem pH-Wert zwischen 4 und 6. Unsere Bio-zertifizierte Erde ist torfreduziert und auch für viele andere Pflanzen verwendbar.

Tipp: Die punktförmigen oder länglichen, bräunlichen Gebilde an der Unterseite der Farnblätter sind die sogenannten Sori. Hier befinden sich die gesammelten Sporen, die zur Vermehrung der Farne nötig sind.

Pellefarn
Mit seinen ungewöhnlichen Wedeln fällt der Rundblättrige Pellefarn (Pellaea rotundifolia) direkt auf. Er besitzt kleine, rundliche Fiederblättchen, die eine ledrige Struktur haben und dunkelgrün glänzen. Wegen seines Aussehens wird er auch Knopffarn genannt. Die Triebe wachsen eher kriechend als aufrecht. Wegen des wachsartigen Überzugs der Blättchen wird weniger Wasser verdunstet und der Farn übersteht selbst trockenere Phasen problemlos. Im Winter wirft der Pellefarn in der Regel seine Blättchen ab und sollte dann an einem kühlen Platz bei über 5 °C überwintert werden. Der passende Standort für den Pellefarn im Sommer ist hell, aber nicht sonnig, bei Temperaturen von rund 20 °C. Als Substrat begnügt sich der Pellefarn mit normaler Blumenerde. Übermäßiges Gießen ist für diese xerophytische Pflanze ein Graus: Der Ballen sollte gut an-, aber nicht ganz austrocknen, ehe wieder gegossen wird.

Tipp: Der Sichelförmige Pellefarn (Pellaea falcata) hat länglichere Blätter und wächst größer als sein rundblättriger Artverwandter. Pellaea viridis gilt als besonders unverwüstlich und trägt dekorative, schwarz-rote Blattstiele zur Schau.
Goldtüpfelfarn
Ein ebenfalls beliebter Zimmerfarn ist der Goldtüpfelfarn (Phlebodium aureum). Er stammt aus den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas. Der Name kommt von den goldfarbenen Sporenlagern auf der Blattunterseite. Der Standort für diesen schönen Farn muss warm, eher schattig und sehr luftfeucht sein. Die Blätter können aus nur einem oder vielen Fiederblättern bestehen, wobei die Fiederblättchen ganzrandig sind. Im Sommer sind normale Zimmertemperaturen von rund 20 °C ideal, im Winter sollte es etwas kühler sein. Unter 12 °C darf die Temperatur aber nicht sinken. Eine Mischung aus Blumen- und Orchideenerde oder Pinienrinde eignet sich sehr gut für den Goldtüpfelfarn.

Tipp: Interessante Sorten des Goldtüpfelfarns sind ‘Glaucum crispum’ mit gekrausten Fiederblättern und ‘Mandaianum’ mit gewellten und gekrausten Fiederblättern.

Der richtige Standort für Zimmerfarne
Farne wachsen in der Natur in der Regel im Wald. Dort ist das Lichtangebot nicht besonders hoch. Daher mögen Zimmerfarne einen Standort im Halbschatten oder sogar im Schatten. Direkte Sonne sollte bei allen Zimmerfarn-Arten vermieden werden.
Zudem ist meist eine hohe Luftfeuchtigkeit förderlich, insbesondere bei Farnarten aus den Tropen und Subtropen. Als passender Raum für Zimmerfarne ist das Badezimmer meist eine gute Wahl. Als Substrat eignet sich in der Regel eine gut durchlässige Pflanzenerde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde. Sie besitzt viele wichtige Nährstoffe und bleibt lange strukturstabil. Vor dem Einpflanzen sollte zur Vorbeugung von Staunässe eine Drainageschicht angelegt werden. Aber natürlich ist es wichtig, immer die individuellen Anforderungen der Farn-Art zu berücksichtigen.

Zimmerfarne pflegen
Bei der Zimmerfarn-Pflege ist in erster Linie regelmäßiges Gießen notwendig. Der Wurzelballen sollte in der Vegetationszeit stets feucht gehalten werden. Staunässe sollte dennoch vermieden werden, weshalb nach der Wassergabe die Flüssigkeit im Übertopf entfernt werden muss. Im Winter kann das Gießen etwas reduziert werden und die Erde darf antrocknen. Die meisten Zimmerfarne sollten zusätzlich ab und zu mit Wasser besprüht werden. Alle zwei bis vier Wochen kann man Zimmerfarne in Topfkultur in der Vegetationszeit mit Dünger versorgen. Hierfür eignet sich ein flüssiger Grünpflanzendünger, wie zum Beispiel unser Plantura Bio-Zimmer- & Grünpflanzendünger. Unser vornehmlich organischer Flüssigdünger wird unter den großen Farnwedeln ganz leicht mit dem Gießwasser ausgebracht. Im Winter müssen Farne nicht gedüngt werden. Wenn der Zimmerfarn braune Blätter bekommt, können diese abgeschnitten werden.

Tipp: Die häufigsten Pflegefehler bei Zimmerfarnen sind zu viel Sonnenlicht, zu viel oder zu wenig Wasser sowie zu reichliche Düngergaben. Im Zentrum der Wedel kann es dadurch leicht zu Fäule kommen und sie verfärben sich braun, oder sie vertrocknen und bekommen durch das Sonnenlicht braune Flecken.
Zimmerfarne sind in der Pflege also nicht besonders aufwändig. Es gibt aber noch mehr Zimmerpflanzen, die nicht viel Zuwendung benötigen. Wir haben die 10 pflegeleichtesten Zimmerpflanzen für Sie zusammengestellt.
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